Dick Tracy Zooms In

Anfang der Neunziger, als noch nicht jede westdeutsche Kleinstadt ihren eigenen Kieferorthopäden hatte, musste ich deshalb alle paar Wochen in den Regionalexpress steigen, der damals einfach nur Zug hieß, und die eine Station bis Krefeld Hbf fahren. Und wenn das Taschengeld nicht gereicht hat, um sich eine coole Klamotte bei American Stock zu kaufen, dann bin ich in so einen Video-Ramschladen in der Nähe des Hanca-Centrums gegangen und habe mir da für ein paar Mark die Originale VHS-Kassette eines Films gekauft. Die einzigen beiden, die ich mich erinnern kann besessen zu haben sind Groundhog Day und Dick Tracy.

Ich mag den, eher weil – nicht obwohl – der so drüber gewesen ist. Die Farben! Eben eine Comic-Verfilmung. Mit einer großartigen Besetzung. Ich glaube nicht, daß mir Namen wie Seymour Cassel, Bathy Bates oder James Caan damals etwas gesagt haben; selbst Warren Beatty ist für mich wohl ein weitgehend Unbekannter gewesen. Aber Madonna, Al Pacino und Dustin Hoffman als Mumbles kaum zu erkennen (und noch weniger zu verstehen). Ich habe den Film so als 14-15jähriger recht häufig gesehen.

Und dann bin ich letzte Woche via Daring Fireball (da bekommt man auch ein paar Hintergrundinfos dazu) auf diesen TV-Ausschnitt gestoßen: Warren Beatty and Warren Beatty as Dick Tracy Debate Warren’s Beatty’s ‘Dick Tracy’. Es passiert genau das, was der Titel erwarten lässt. Das ist über weite Strecken etwas zu betulich und an vielen Stellen zu selbstherrlich. Soll er sich ironisch auf einen Sockel stellen. Es ist Fernsehen, kein großes Kino. Trotzdem habe ich es mir als Verneigung gerne angesehen.

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Aber ich finde ja auch Burtons ein Jahr zuvor gedrehten Batman gut, während mir diese fließgebändigten Marvel-Verflimmerungen herzlich wenig geben.

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