Mindestens 33 Facebook-Seiten in Ströers Portfolio haben nach Berechnungen von BuzzFeed News eine Interaktionsrate von 0.00%. (…) Zu den Kunden von Ströers Klick-Seiten zählen große deutsche Medienunternehmen wie Axel Springer, Burda, Gruner und Jahr, RTL und der Spiegel Verlag.
Von BuzzFeed darauf aufmerksam gemacht, beeilen sich viele dieser Kunden um eine Distanzierung vom Gebaren Ströers. Und in der Tat dachte ich hier zuerst an eine perfide Doppelstrategie des »Werbegiganten«: Denn die »Ströer Social Publishing GmbH bezeichnet sich selbst als ‘führenden Online Social Publisher in Deutschland’« mit einem durchaus nicht unerheblichen Eigenangebot an Content.
D.h. Ströer liefert seinen Werbekunden nicht nur mitunter fragliche Klicks, die langfristig auf das Image von Seiten wie Bento abfärben könnten. Gleichzeitig gibt sie selbst nämlich Konkurrenzangebote wie watson.de (Ströer Next Publishing GmbH), giga.de (Ströer Media Brands GmbH) oder das notorische t-online.de (Ströer Digital Publishing GmbH) heraus. Und es muß doch einen Grund geben, warum diese Plattformen den hauseigenen Werbedienstleister nicht in »Anspruch« nehmen, dachte ich mir.
Ströer zerstört mit diesem Vorgehen nicht nur einen Teil der deutschen Facebook-Kultur, sondern rückt auch die Verlagskunden in ein schlechtes Licht.
»…deutsche Facebook-Kultur zerströert…«
Ich habe ja keine Ahnung, die W&V klärt mich zum Glück auf:
Gerade bei Kunden aus dem Medienbereich dürfte sich das ein oder andere Gegengeschäft unter den verlinkten Lesetipps finden. Immerhin ist auch das noch junge Portal Watson.de aus dem Hause Ströer auf der Suche nach Usern. Ein Link für Bento bei Unnützes Wissen auf Facebook, im Gegenzug ein Post für Watson.de im Bento-Reich – ein nicht unüblicher Deal im Medienbereich. Bei dem kein Geld fließen muss.
Fragt mich nicht, wer hier am Ende was verdient. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg hat jetzt zumindest ein Verfahren gegen die Ströer-Tochter wegen des Verdachts auf Schleichwerbung eingeleitet.
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