Der Ausgang des Volksentscheids passt mir als passioniertem Raucher und regelmäßigem Kneipengänger natürlich überhaupt nicht. Und Vieles im Zuge der ganzen Sache ist mindestens kritikwürdig. So fände ich es unter aller Kanone, wenn es der Streit um den Qualm schaffen würde, den altgedienten und meistens etwas behäbigen Föderalismus auszuhebeln, wo doch zum Beispiel beim Thema Schule/Bildung eine Überholung dieses Konzepts unvergleichlich dringender vonnöten wäre. Auch wie die lokale Opposition die (Nicht-)Raucherdiskussion abseits jeglicher Argumente dazu benutzt hat, den Regierungsparteien eins auszuwischen, ist sicher nicht die feine Art und im Sinne aller Bürger. Immerhin hat der Ganze Rummel mein Vorurteile gegen dieses Bundesland bestärkt.
Aber nicht zur Wahl zu gehen ist eben auch eine Abstimmungsart. (Leider.) Bei Entscheiden mit Quorum sowieso eine bewußte. Und bei jeder Parlamentswahl weiß der Nichtwähler zumindest im Hinterkopf, daß sein Fernbleiben von der Wahlurne in den meisten Fällen das Ergebnis der rechten Parteien begünstigt. Scheißt er scheinbar drauf. Und anscheinend haben genau das am vorigen Sonntag auch über 60% der wahlberechtigten Bayern getan. Als ob die das mit der nicht vorhandenen Mindestteilnehmerzahl nicht gewußt haben. Das Thema ist ihnen wohl einfach nur nicht so wichtig, wie es der Ton einiger Beiträge glauben macht. Was auf den ersten Blick so aussehen mag wie der Religionskrieg des beginnenden dritten Jahrtausends, relativiert sich ganz schnell, wenn man sich die selektive Wahrnehmung der Situation vor Augen führt. Das sind Randaussagen auf beiden Seiten der Waage, die große Mehrheit sieht das alles etwas entspannter, ob nun mit oder ohne Kippe im Mundwinkel.
Kein Grund also, sich mit qualmenden Köpfen die Zähne einzuschlagen. Es gibt andere Probleme. Zum Beispiel.
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