Highlights KW 30

Wir haben keine Utopie. Wir spüren keine Not. Wir wissen so viel über den Zustand der Welt und die Funktionsweise des Systems wie keine Generation vor uns, können aber nicht mal sagen, wer der Feind ist, den man bekämpfen müsste, wenn man denn wollte. Stattdessen werden wir, die wir ja eigentlich gegen das Bestehende anrennen sollten, um etwas Besseres zu erschaffen, immer öfter zu Bewahrern, verteidigen unseren Kiez gegen die Gentrifizierung, reden von Grundrechten und Privatsphäre und glauben mitunter allen Ernstes, dass sich irgendetwas ändern würde, wenn wir nur die richtigen Produkte kaufen. / Wie viele Kompromisse braucht es, bis eine Haltung zu einer Idee wird, zu einem Projekt, das man irgendwann mal angehen könnte?

Wie, Haltung? » Spex – Magazin für Popkultur bringt das Dilemma sehr gut auf den Punkt. Nicht nur diese beiden Zitate, der Text ist von der ersten bis zur letzten Zeile absolut lesenswert.

Das Gegenprogramm:

Ein bisschen Angst vor der Zukunft habe ich schon. Ich werde jetzt erst einmal sechs Monate lang reisen: Nach Südafrika, Thailand und Australien.

Uns gehört die Welt | spiegel.de/ über Abiballerinas in Hamburger Luxushotels. Die armen Kinder! (Aber als alter Sack ist es ja auch einfach, über die Jugend von heute zu lästern.

Überhaupt ist der Zuschauer zu einem gewaltigen Hinnehmer geworden.

Theaterkultur: Hoppla, wir sterben! ist gar nicht so polemisch gemeint, wie der Text sich auf den ersten Blick liest. Und mir trotzdem noch näher als der in weiten Teilen unsägliche Brief des Intendanten des Schauspiel Nationaltheaters Mannheim, Burkhard Kosminski, der im zitierten Artikel auch Erwähnung findet.

Where Gibson shows the reader how the future is really the unacknowledged present, Pynchon demonstrates how quickly the present becomes the unremembered past.

Thomas Pynchon attacks the Internet

Zdziarski hatte seine Erkenntnisse schon zuvor in wissenschaftlichen Schriften veröffentlicht. Aber erst jetzt, da er sie in Powerpointfolien packte, reagiert die Öffentlichkeit – und reagiert Apple.

600 Mio. Wanzen: Sicherheitslücken im iPhone | faz.net/ Wobei man bei solchen Artikeln natürlich immer auf den bigotten Doppelstandard deutscher Qualitätsverleger hinweisen sollte. Die sind nämlich selbst ganz groß im Tracking ihrer User.

Ich nutze Swarm zwar, aber bei weitem nicht mehr mit dem gleichen Spaß, den ich an Foursquare hatte. Im Grunde hat man für mich das Herz aus Foursquare gerissen und es zu einer langweiligen App gemacht, die mir nichts mehr bringt.

Don beschreibt das für meinen Geschmack trotz des irreführenden Titels Foursquare – Selbstmord oder geniales Konzept? auf seinem Blog recht treffend. Sonst weiß ich auch nicht, was ich dazu sagen soll. Das. Ist. Alles. So. Traurig.

Bilder: computerviruscatalog.com/ via crackajack.de/.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *