Verschlußsache

Als Mensch, der dem karnevalistischen Treiben gegenüber eher unaufgeschlossen ist, verbringt man zwischen Altweiber und Aschermittag in der Kölner Südstadt sehr viel Zeit allein in seiner Wohnung. Und die will natürlich totgeschlagen werden. Neben dem Schauen der ersten beiden Staffeln Bored To Death (empfehlenswert) und ein wenig gedruckter Lektüre (eher nicht so) z.B. mit Alkohol. Und da gibt es doch diese albernen Goldnetze um vornehmlich spanische Rotweinflaschen.
Ich also mal nicht gegoogelt, sondern die Sache selbst abgewickelt. Und falls es jemanden interessiert: Herausgekommen sind vier einzelne Drahtstücke mit jeweils einer Länge von achtzig Centimetern.

Und wenn ich gerade dabeibin: Die Geschichte der Verpackungen von Hygieneartikeln ist eine Geschichte voller Mißverständnisse. Von während des Reisetransports versifften Kulturtäschchen will ich gar nicht erst anfangen. Wer schon einmal versucht hat, unter dem Wasserhahn des Hotelbadezimmers das in alle Nähte verflossene Duschgel aus den Borsten des Zahnbürstenkopfes zu spülen, weiß, wovon ich schreibe.
Frisch vor Augen geführt hat mir diese Tatsache der Fehlkauf eines Shampoos aus der John Frieda Collection. Über das Produkt selbst kann ich nichts Schlechtes sagen: Von, angenehmer Konsistenz, säubert es mein Haupthaar tadellos und riecht dabei wohl. Eigentlich scheint das Preis-Leistungsverhältnis angemessen. An der Verpackung allerdings habe ich etwas auszusetzen. Das Öffnen des Verschlusses gestaltet sich jeden Morgen unter der Dusche zu einem unumwundenen Drahtseilakt, der mir sogar einmal einen dezent blutenden Daumen verursacht hat.
Ein zu schweres Öffnen ist also auch nicht gewünscht. So benutze ich beispielsweise Axe Duschgel nahezu einzig und allein wegen des praktischen, gut ausgepegelten Verschlusses seiner zuletzt überarbeiteten Verpackung. Jedenfalls wohl kaum wegen seines Geruchs, in diesem Marktsegment nahe der unteren Preisgrenze tun sich die unterschiedlichen diversen Produkte nicht viel. Eigentlich stelle ich doch relativ geringe Ansprüche. Und ja, ich benutze Axe sogar trotz seiner stets sexistischen und immer weniger lustigen Werbekampagnen. Image ist schließlich nicht alles.

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