A.N.G.S.T.

In der Branchenpostille w&v wandert mittlerweile so schlecht wie jeder Artikel hinter die Paywall. Eine Ausnahme scheint die Kolumne zu Creative Social Responsibility zu sein. Wenn sich eine Strategin über den Rechtsruck beklagt, obwohl ihre arbeitgebende Agentur Werbung für die BLÖD-Zeitung dienstleistet, dann kann man die Bezahlschranke mal weglassen. Geht ja schließlich um das Ansehen der gesamten Marketingbranche. Kein Einzelfall, da höre ich die Nachtigall im Feigenblätterwald traprappen.1

Bißchen Pro-Bono-Arbeit als Ablasshandel für gesellschaftlich und moralisch nicht (mehr) ganz so renommierte Kunden, so der Deal. Neuester Beitrag der Reihe: Thomas Knüwer appelliert an die Emotionsverantwortung von Werbern und das erste, was mir dazu einfällt ist – It’s called “FEAR Of Missing Out” for a fucking reason.

Der Ausschnitt aus Scrooged, dem einzig wahren Weihnachtsfilm, setzt ein wenig zu spät ein, im Vergleich zu dem süüüßen Spot davor wird der Unterschied noch deutlicher. Natürlich ist Bill Murrays Darstellung des zynischen Kapitalisten überzeichnet, aber es ist ja doch was Wahres dran. Nicht nur die restlichen elf Monate im Jahr.

  1. Zur Kritik an C_SR exemplarisch hier. ↩︎

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