rip 4sq

Die Mutter aller location-based Services macht dicht. Foursquare wird seinen City Guide Anfang 2025 vom Netz nehmen. So lange wird man aus Nostalgiegründen auch noch das Icon zu meinem Profil hier im Footer finden.

Die Email, die mich über den Shutdown informiert hat, nennt mich einen Superuser – aber das ist lange her. Gerade nachgeschaut: Das erste Mal, daß ich an einer Location eingecheckt habe, ist im Oktober 2009 gewesen. Die Netzcommunity fand das damals cool; man konnte bei 4sq nachgucken, wer noch so alles auf der re:publica rumhing.

Niemand aus meinem engeren Freundeskreis nutzt das heute noch außer mir. Kämpfe darum, wer Mayor im angesagtesten Club der Stadt wird, gehören schon lange der Vergangenheit an. Bei ein paar Bekannten sehe ich dann immerhin noch, wenn sie im Urlaub sind oder so. Wenn da unten links ↙︎ mein aktueller Aufenthaltsort angezeigt wird, dann ist das importiert vom letzten Check-in. Allerdings erfolgen die seit Jahren nicht mehr auf Foursquare, sondern über Swarm. Die Entscheidung, 2014 den City Guide und die Check-ins voneinander zu trennen und aus einer App zwei zu machen, fand bei User*innen wie mir wenig Anklang.

Um in einer fremden Stadt ein gutes Café zu finden, war Foursquare in letzter Zeit kaum noch geeignet. Die meisten Informationen dort sind einfach zu alt, man kann der Qualität der Bewertungen nicht vertrauen – geschweige denn, ob das Café an dieser Stelle nicht längst durch einen Friseurladen ersetzt worden ist.

Die gute Nachricht ist: Die Plattform Swarm wird als Check-in-Service weitergeführt. Sie reden auch von “exciting new features next year”, mal schauen. Ob dann aber noch so Sachen wie das von mir zur Anzeige meiner örtlichen Befindlichkeit benutzte WP-Plugin funktionieren werden, bleibt abzuwarten. Wie die Verifizierungsmail, die ich gerade für meinen Browser-Login bei Swarm bekommen habe, läuft das nämlich alles noch über die Infrastruktur von Foursquare.

Ebenso auf die alte URL sind so grundlegende Funktionen wie die History. Via foursquare.com/feeds befülle ich nämlich automatisiert einen persönlichen Google Calendar, so daß ich noch einfacher nachsehen kann, wo ich wann gewesen bin. Und das ist mittlerweile die Hauptfunktion, die das alles für mich erfüllt.


6 responses to “rip 4sq

  1. Im Gegensatz zu 4sq ist das Swarm-Profil gar nicht so einfach verlinkbar. Ihr könnt mich da aber gerne adden, wenn Ihr wollt.

  2. ich erinnere mich auch noch daran, dass es anfangs nur in Berlin funktionierte. Und dass man damals alle Location von Hand anlegen musste. Ich habe tatsächlich noch bis vor zwei oder drei Jahren immer in alle Locations eingecheckt. Aber bei genauer Betrachtung begann der Niedergang schon damit, dass Swarm und 4SQ in zwei getrennte Apps aufgespalten wurden.

  3. Warst Du vor mir nicht sogar Mayor bei meinem derzeitigen Arbeitgeber? Alle Photos in dessen Venue sind jedenfalls von Dir.

    Ich habe zuerst einfach “Köln” als Ort angelegt. Als ich dann gecheckt habe, daß eine granularere Verortung sinnvoll wäre, habe ich “Köln” zu meiner Privatwohnung umeditiert und bekomme seitdem beim Einchecken öfter mal den _Tipp_ “Hä? Bin in Köln, aber wieso funktioniert das nicht?”…

  4. #latti4wallakyte for ever. Gab ne Zeit da haben wir latitude, FS, gowalla und brightkyte parallel genutzt. Mir war Gowalla immer am liebsten. :)

  5. Gowalla war mir immer zu verspielt. Und Latitude hat echt den Akku leergesaugt, kann ich mich erinnern. Places gab es auch noch. Bei bkite war das mit Photos am besten gelöst bzw. hatten die schon eine Photo-Funktion, glaube ich, als Twitter noch auf Drittdienste wie Twitpic angewiesen war. Dessen Ende fand ich schade.

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