auf die Pünktlichkeit gebracht

Um 09:17 eine Mail von dpd bekommen: “Guten Tag, Ihr Paket kommt heute zwischen 10:23 und 11:23 Uhr.” Um Punkt 10:23 Uhr hat es dann tatsächlich geklingelt, sodaß ich mir vorstelle, der Paketbote hat mit dem Betätigen der Schelle noch zwei Minuten warten müssen, um für das angegebene Zeitfenster nicht zu früh vor der Tür zu stehen. Was ich gut finde, weil ich die Angewohnheit habe, kurz vor festen Terminen noch schnell irgendwas regeln, irgendwas machen zu müssen. Erster Zoomcall des Tages um 09:15 Uhr? Nicht vor 09:05 Uhr duschen gehen. So direkt wie möglich vor dem nächsten Meeting noch schnell eine rauchen. 19:53 Uhr? Perfekt, um vor der Tagesschau noch eben die Spülmaschine auszuräumen.

Dabei bin ich gar nicht das supereffiziente Toporganisationstalent. Ich kann zwischendrin natürlich mal eine halbe Stunde verdödeln – nur eben nicht die Zeit direkt vor Terminen. Dabei wäre es doch das einfachste, sich nach der Fertigstellung einer Präsentation zu sagen “Bis zum Call lohnt es nicht, den nächsten Job anzufangen. Ich spiele jetzt zwei Partien Blitzschach und checke mal ein paar Nachrichtenseiten ab.” Nee, lieber den Restkaffee exen, damit ich noch eine weitere Tasse vor dem Call aufbrühen kann, während ich noch eben diese eine Mail schreibe.

Ich glaube, das habe ich mir im Homeoffice angewöhnt, weil es allein zuhause nicht wie im Großraumbüro diesen Zwang gibt, Geschäftigkeit vorzutäuschen.


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