Das Wort “Freiheit” klingt im Verkehrszusammenhang zu sehr nach Anti-Tempolimit-FDP, das wird nur umschrieben verargumentiert. Jemand nennt es sogar stattdessen “kleiner Luxus”. Für mich ist eine Ausgabe von tausenden von Euros eher eine große Sache; unter dem Begriff verstehe ich eher, im Kino mal Loge statt Parkett zu nehmen. – aber ich trage ja auch weder eine Armbanduhr, noch habe ich welche in der Vitrine liegen. Niemand kauft ein Auto (nur) zum Anschauen, höchstens zum Angeschaut werden.
Vor zwanzig Jahren erster Job, damals sah Mobilität auch in der Stadt noch anders aus. Von den ersten Juniorgehältern etwa 200 €/Monat für Taxis ausgegeben, statt mir ein eigenes Auto zu kaufen. Heute kann ich mich bequem rausreden: Meine Frau braucht ihren Wagen ohnehin beruflich, da kann ich ihn mir ja ab und zu mal leihen, wenn sie ihn gerade nicht braucht.
Daß auf Straßenaufnahmen richtig alter Photos so wenig Autos zu sehen sind, liegt übrigens nicht nur daran, daß ihre Anzahl bedeutend geringer war, sondern weil sie schlichtweg nicht überall am Straßenrand parken durften. Wie ich auf taz.de lese, war der Besitz eines PKWs nämlich an das Vorhandensein eines privaten Stellplatzes gekoppelt. Man könnte ja mal über die Reichsgaragenordnung von 1944 witzeln “unter Hitler war nicht alles schlecht”, statt der unsäglichen Autobahnen.
Leave a Reply