Ja ja ja (Remastered 2003)

Maximilian Buddenbohm über die eigene Vergänglichkeit im Kleinen:

“Es ist doch verhängnisvoll, dass die Kinder nicht mehr in verzweifelt langweiligen Nachmittagsstunden dem Plattenschrank der Eltern ausgesetzt sind, wie es noch bei uns regelmäßig der Fall war, wir geben auf diese Art einfach viel zu wenig weiter. An dieser Generation brechen sämtliche Traditionslinien ab und nein, das ist gar kein Witz, ich meine das ernst. Die smartphonedingte, jederzeit vollumfassende Gegenwärtigkeit lässt alles, was vor dem allzu riesigen Heute lag, schlagartig verblassen und verschwinden, nur Tiktokscherben bleiben davon übrig, zwei Zeilen von Rick Astley hier, ein Refrain von Elvis dort, das ist alles. Und das ist verdammt wenig.”

Weiß nicht. Schätze, man neigt dazu, die eigene Hinterlassenschaft zu überschätzen – besonders, wenn man sich auf seinen Geschmack in Kulturangelegenheiten etwas einbildet. Die Erstpressungen von Jimi Hendrix und The Who stehen auch deshalb bei mir im Regal, weil meine Eltern gar keinen Plattenspieler mehr haben. Und auch bei uns geben sie jetzt nur eine schicke Wohnzimmerdeko ab – wir hören sie nie.

Davon abgesehen ist die selbstbetitelte TRIO-Schreibe eine der besten Platten, die Deutschland je hervorgebracht hat. Now playing:

Aber Deluxe Edition my ass.

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