Der wahre Grund, sich nicht vorstellen zu können, um 08:30 Uhr morgens in Düsseldorf sein zu können, ist die Deutsche Bahn. Den ganzen Aufwand (das Kind morgens sich allein überlassen oder die Frau bitten, mal früher aufzustehen, die Beförderungspreise, die Kälte, die Maskenpflicht, …) für die Aussicht betreiben, am Ende doch mit Verspätung anzukommen? Nope. Denn mit adäquater Puffereinplanung wäre auch mir das zu früh gewesen.
Ich bin fast sieben Jahre von Köln nach Düsseldorf gependelt und habe das damals gerne gemacht. Ich bin immer noch ein Verfechter des ÖPNVs, aber inzwischen nicht mehr ganz so glühend. Meine letzten beiden Fahrten nach Berlin waren wirklich schlimm. Züge ausgefallen, dann über zwei Stunden Verspätung. Es sind mittlerweile keine Einzelfälle mehr, irgendwas ist immer. Wenn ich bei einer gebuchten Fahrt nur zehn Minuten Zeit für einen Umstieg angezeigt bekomme, dann spare ich mir die Sitzplatzreservierung. Der zweite Zug wird sowieso wegsein, bevor der erste ankommt.
Das ist in diesem konkreten Fall umso ärgerlicher, als dass ich einfach den gesamten Arbeitstag in Düsseldorf hätte verbringen können. Morgens in die Ausstellung, dann Frühstück mit alten Kolleg:innen, die dort sicher getroffen hätte. Danach irgendwo den Laptop aufklappen, vielleicht sogar im Studio Kunst. Denn besagte Präse ist erst gegen Mittag und sowieso remote per Zoom-Call. Und nach der Arbeit wäre ich noch zu dieser Veranstaltung ins FFT Düsseldorf gegangen.
Es ist sehr schade, aber zum ersten Mal seit fast 25 Jahren besitze ich keine Dauerfahrkarte mehr. Haben mich Pandemie und HomeOffice verweichlicht?
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