Sponsor wechsle Dich

Manchmal frage ich mich ja, ob die Fachpresse weite Teile von vor Selbstbeweihräucherung strotzenden Pressemitteilungen als subtile Form der Kritik einfach unkommentiert übernimmt, damit diese sich selbst entlarven. So gelesen in der W&V anlässlich Eintracht Frankfurts neuestem Sponsorendeal:

“Die Marke Pepsi Max wird hierbei als Fokus bei allen Brandings und Werbeaktionen im Zusammenhang mit dem Traditionsverein auftreten. Darüber hinaus werden die Marken Pepsi Max, Pepsi, 7UP, Mirinda, Schwip Schwap, Lipton, Lay’s und Doritos im Verkauf beziehungsweise Ausschank im Deutsche Bank Park erhältlich sein. Hier können sich Fans des Krawallmeisters dank Umrüstung auf einen ‘Premixausschank’ sowie die Weiterentwicklung der Kioskinfrastruktur auf kürzere Wartezeiten freuen.”

Pepsicos DACH-Geschäftsführer Nielsen kommt natürlich auch zu Wort, spricht von der “Verbindung zum Standort Frankfurt” als “Herzensangelegenheit”, die “diese Partnerschaft zu etwas ganz Besonderem” mache. Was er dann mit “dem Switch von Rot auf Blau” umschreibt, ist der direkte Wechsel von Konkurrent zu Konkurrent, von Coca Cola zu Pepsico. Wenn man also zwischen den Zeilen liest, dann bedeutet das wohl: Für CC war das nur irgendein Werbevertrag von vielen. Allerdings bezweifle ich, daß die Eintracht interessiert, wo das Geld herkommt – solange es nicht gerade Rußland ist.

Immerhin nennen sowohl deren Vorstandssprecher Hellmann als auch der Pepsi-Nielsen ihren Deal, wohl in Ermangelung anderer nichtsagender Durchschnittsjubelwörter, jeweils einen “Meilenstein”. Na dann… Bis zum nächsten Sponsorenwechsel in fünf Jahren.