Blechschäden & Goldideen

Der Grüne Stefan Gelbhaar schreibt in der Berliner Zeitung darüber, wie aus Unfallopfern Täter gemacht werden. Anlaß des Artikels sind die in einer Stellungnahme zur geplanten Berliner Bundesratsinitiative für mehr Verkehrssicherheit geäußerten Vorschläge des Chefs der Senatskanzlei (SPD), eine Helmpflicht für radfahrende Kinder einzuführen und Bußgelder für Fahrradfahrer zu erhöhen.

Böhnings Fokus auf Verkehrsverstöße von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern legt nahe, dass sie an den Unfällen, in die sie verwickelt werden, stets selbst schuld sind. Dabei ist es zynisch, Radfahrerinnen und Radfahrern, die von einem Auto angefahren schwer verletzt überlebt haben, zu erklären, sie hätten eben einen Helm tragen müssen.

Klarer Fall von “victim blaming”. Hat mich sehr an Volvo Life Paint erinnert, die Kampagne hat Grey 2015 zwei Grands Prix in Cannes eingebracht. Denn sie funktioniert nach dem gleichen Muster. Soll doch der Fahrradfahrer sichtbarer werden, damit Autofahrer weiterrasen können!

by @diet_prada

Und wie das bei Award Cases so ist: es wird heillos übertrieben. Jetzt hat die britische Advertising Standards Authority den Film zur Farbe als “misleading” eingesackt. Der Hersteller Albedo 100 musste kleinlaut zugeben, daß die Lichtreflexionskraft viel geringer als dargestellt ist.

Im Guardian schreibt eine Journalistin nach einem Selbsttest mit dieser Farbe gar:

My primary issue is that it’s a publicity stunt designed for Instagram rather than roads.

Autsch!

One response to “Blechschäden & Goldideen

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  • 💬 Hektor Chantal

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