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Daran muss ich immer denken, wenn Penelope Cruz in einer deutsch-synchronisierten Shampoo-TV-Werbung deutsch mit spanischem Akzent spricht. Werbung muss sich selbst wahrscheinlich immer mit den falschen Entscheidungen belästigen, als so eine Art Dauerlehrstück in Unternehmensfragen. Aber welcher Werbenazi kam denn auf diese Idee? Und warum hatte er sie überhaupt? Und warum hat man im Theater ähnliche Ideen? Und oft nur die! In einem deutsch-synchronisierten Spielfilm spricht Penelope Cruz akzentfrei deutsch, aber wenn sie “sie selbst” ist, dann nur gebrochen. In einem Lehrstück wäre das nicht passiert.

Highlighted by Hendrik Spree in Der Schnittchenkauf

Damit man Penelope Cruz als Penelope Cruz zeigen kann, und sie nicht mit einer Rolle verwechselt, also bloß mit irgendjemandem, der sich die Haare gewaschen hat, muss sie etwas “machen”, was sie niemals machen würde, was nichts mit ihrem Leben zu tun hat: sich in der Tonspur nachträglich als Spanierin markieren, um gelesen und “verstanden” werden zu können. Ich würde sagen, solche Entscheidungen haben nie etwas mit uns zu tun. Aber irgendjemand denkt immer: doch! Ein Regisseur. Ein Autor. Also jene, die professionell die Zuschauerseite einnehmen und andere mit Entscheidungen belästigen und zurichten, die nie die Leben berührn, sondern nur die Lesbarkeit.

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Pollesch selbst hat das Buch mal irgendwo zum freien Download gestellt. Ist allerdings schon was her, finde den Link leider nicht mehr. Wahrscheinlich damals mit seinem Posterous-Blog untergegangen. Kann also nur noch Amazon anbieten. Besser allerdings, Sie machen es mir nach und bestellen diese kürzlich erschienene Pollesch-Anthologie. Oder falls Sie keinen weihnachtsgeschenkten Buchgutschein mehr übrig haben, finden Sie “Kill your Darlings” praktischerweiser Readmill-kompatibel auch bei kobobooks.com/.

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