Sammelklage

Natürlich sind Blogs Geschwätz, da hat der Schneiderwolf schon recht. Wenn man denn alle über einen Kamm scheren möchte, dann bitte auch ordentlich. Ich will hier ja gar nicht gegenrasieren, von wegen der Herr läßt sich das Internet von seiner Frau ausdrucken. Denn ich weiß gar nicht, wie ich das finden soll. Optimistisch gedacht, würde ich sagen: “Toll, scheinbar ist Frau Schneider ein wenig moderner als ihr sprachpäpstlicher Ehemann.” Aber die Wahrheit sieht wohl eher so aus, daß die werte Gattin neben Putzfrau und Köchin auch noch die Tippse geben darf. Die Haltung “Mit dem Internetkram kann sich meine Sekretärin rumschlagen.” ist sicher unter deutschen Wirtschaftsbossen kein Einzelfall, möchte ich wetten.

Was dabei herauskommt, wenn Firmen bzw. deren leitende Angestellte von den Mechanismen des internets keine Ahnung haben, kann man sich gerade sehr gut am Beispiel von Schwalbe anschauen: Der Hersteller von Fahrradreifen hat doch tatsächlich einen Laden abgemahnt, der seine Produkte verkauft. Auch wenn das Unternehmen das Recht auf seiner Seite hat – im Ernst: Wie blöd kann man sein?
Die katholische Kirche am Beispiel der Diözese Regensburg hingegen scheint dem Netz einiges zuzutrauen und mahnt nicht nur Blogs ab, die negativ über sie und den Kindesmissbrauchsfall eines Pfarrers, sondern auch gleich Journalisten, welche nur über den Abmahnungsvorgang selbst berichten.

Ich habe diese offizielle Petition zur Hebammenhilfe unterzeichnet und Sie schaffen das auch. Mehr Infos dazu von hier aus.

In eigener Sache: Noch kurz zu flattr. Ich habe den Button jetzt auch bei mir eingebaut. Nicht weil ich hoffe, damit reich zu werden, sondern weil ich das soweit wie möglich pushen möchte. Nach dieser schnellen Antwort bin ich nämlich noch ein kleines Stückchen mehr begeistert von diesem Service.

4 responses to “Sammelklage

  1. Ja, ja. Die Sekretärinnen wieder. Ich habe auch Professoren an der Uni, die nicht nur steinalt sind, sondern auch technisch gesehen in der Steinzeit leben. Da kümmern sich die “Tippsen” (wie letztens ein älterer freundlicher Dozent bemerkte) um die Anmeldungen für die Sprechstunde. Doch Fragen zur Hausarbeit und Co. kann sie natürlich nicht beantworten. Heutzutage wird von einem hohe Computerkenntnisse im Job verlangt, warum dann also nicht bei den Uniprofs? Die haben noch ihre gute alte Schreibmaschine zu Hause und denken MS Office sei ein Kreuzfahrtschiff. Auch diese Leute sollten weitergebildet werden und es vor allem auch wollen. Von uns Studenten wird das ja schließlich auch immer verlangt.

  2. Prinzipiell gebe ich Dir natürlich recht, aber irgendwo muß man schon die Grenze ziehen. Von “steinalten” Profs zwei Jahre vor der Pensionierung ist so etwas dann doch zuviel verlangt. Es geht dabei ja nicht mehr nur um einen weiterbildenden Computerkurs, sondern vor allem die soziale Komponente des Web 2.0 verlangt einen kompletten Denk- und damit Verhaltenswechsel, was Verflachung der Hierarchien und Kommunikation auf (vorgespiegelter) Augenhöhe angeht.
    Als momentan Betroffene/r steht man dem natürlich genervt gegenüber, aber ich denke, der Paradigmenwechsel wird sich über kurz oder lang einfach aus Altersgründen in den nächsten Jahren vollziehen.
    Es ist trotzdem gut, auf die Problematik hinzuweisen, um den Leuten, die ihre Karriere noch vor sich haben zu verdeutlichen, daß sie nicht in althergebrachte, bald überkommende Rollenmuster der vorigen Generation verfallen dürfen.

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