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Berlin-Diss Nr nicht mitgezählt
Aus einem WELT-Artikel über ein Berliner Mode-Festival vom letzten Monat: Klingt erst mal typisch nach Hauptstadt: Verspätung nach vollmundigen Ankündigungen, ein scheinbar bereits hinreichend beackertes Themenfeld, ein abgerockter Veranstaltungsort im sogenannten Problemkiez. (Okay, bedingungslose Kölnliebe ist natürlich total dämlich, aber was soll man machen, wenn alles östlich des Rheins einfach Mist ist.)
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Was viele unter Pressefreiheit verstehen:
Sich gestern unisono darüber aufzuregen, wie superschlimm es ist, daß @zeitonline in einer langen, einfühlsamkeitsheischenden Reportage Boris Palmer portraitiert und damit seinen kruden bis rechten Ansichten Raum gibt. Und heute munter Links zu zeit.de/ twittern, weil Klimaschutz oder Feminismus gar nicht genug Raum gegeben werden kann.
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Lesestoffhose
Diesen Goncourt’schen Zeitschriftenvorschlag würde ich auf jeden Fall kaufen – und höchstwahrscheinlich dann nicht lesen. Angefangen, das aktuelle Taschenbuch wirklich ständig in der linken Arschtasche mit mir herumzutragen. Weil das Smartphone (vorne rechts) sonst einfach zehnmal schneller gezückt ist, als daß ich ein Buch aus den Tiefen meines Rucksacks gefischt habe. Das hat zwei nebeneffektive…
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sprach schatz meister schaft
Wenn ich privat ins Internet schreibe, dann benutze ich immer noch die alte Rechtschreibung. In der Regel verwende ich dabei auch das generische Masuklinum – teils aus reiner Faulheit, teils aus unermesslicher Ich-Bezogenheit. Als Mann bin ich natürlich Egozentriker und selbstverliebt dazu. Um nicht als komplett misogynes Arschloch abgestempelt zu werden, ändere ich beim Mitteilen…
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Ein ströerischer Esel
BuzzFeed News berichtet, wie die Firma »Ströer Millionen Facebook-Fans heimlich für Werbung benutzt«, indem sie auf ehemals leidlich beliebten Pages wie »Unnützes Wissen oder Kinder der 90er« Links zu zahlenden Kunden postet, ohne diese als »Anzeige« zu kennzeichnen. Von über 60 Pages und mehr als 50 Mio Fans ist die Rede – wobei das nicht…
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Gekauft
Wenn zwei Texte so gut zusammenpassen wie diese beiden hier, dann überlege ich manchmal, die “(wöchentliche) verlinkt”-Reihe doch wieder auferstehen zu lassen. If the customer is always right, then you’re never wrong when you’re consuming. Mit The Constant Consumer liefert Drew Austin im Real Life Magazine eine Art Grundlagentext für die ganzen “Late Capitalism”-Auswüchse. 24.9.2018…