Ich glotz’ TV.

Diesen Beitrag wollte ich schon lange schreiben. Das Dossier der dieswöchigen ZEIT nehme ich zum Anlaß, es endlich auch zu tun. Dort kann man eine ernüchternde Einschätzung zur Situation der Öffentlich-Rechten Fernsehsender lesen. Reiht sich prima ein in die Todsagungen dieses Mediums, die man täglich – vorzugsweise im Internet – beschlechtachten kann. Dieser Text hier wird leider keine wirkliche Gegenposition dazu einnehmen.

Fernsehen heißt: sich unterhalten LASSEN

Logenplatz
Logenplatz
Fernsehen ist toll. Und damit meine ich nicht den lustigen DVD-Abend mit Freunden, das Schauen der kompletten Staffel einer gerade gehypten neuen US-Serie, nicht das Public Viewing eines Fußballspiels. Um mir die Bundesliga anzuschauen, gehe ich tatsächlich gerne in die Kneipe, ob mit Freunden oder ohne. Mir geht es um das alleine (Single) oder zu zweit (Pärchen) auf der Couch rumgammeln und sich dabei vom aktuellen Fersehprogramm berieseln lassen.
Man schaut sich natürlich nicht jeden Mist an, aber manchmal muß es einfach reichen, durch diese etwas über 30 Sender zu zappen und sich dann für eine Sendung zu entscheiden, weil man auch mal zu faul ist, die Fernsehzeitung überhaupt aufzuschlagen. Weil man zwar ein ganzes Regal voll DVDs hat, aber allein die Entscheidung für eine davon schon zuviel ist.

Fernsehen heißt: darüber REDEN

Empfangsgerät
Empfangsgerät
Selten ist das Programm selbst richtig gut. Man guckt es oft aus einem anderen Grund – damit man am nächsten Tag etwas zu reden hat, an der Kaffeemaschine im Büro bei der Zigarettenpause oder für einen kurzen Smalltalk in der Bahn.
Die Synchronizität des Gesehenen macht es möglich. So blöd das klingt, beim Fernsehen ist man nie allein. Da kann noch soviel pseudoelitär über die Quote gelästert werden. Und gerade deshalb ist auch das Abschieben qualitativ hochwertiger Sendungen in Spartenkanäle wie 3sat oder arte ein Problem, nicht nur für mich.

If you watch a movie backwards…
(via @Ehrensenf)

3 responses to “Ich glotz’ TV.

  1. und wie findest unterhaltung wie U20, germany’s next topmodel? ist das für dich unterhaltsam?

  2. “U20” (Du meinst doch: “Deutschland, Deine Teenies”?) kannte ich bisher gar nicht, habe es gerade gegoogelt. Das sieht in der Tat schlimm aus. Wie oben geschrieben, schaue ich nicht jeden Mist. Dennoch stehe ich dem ‘Unterschichtenfernsehen’ nicht gänzlich ablehnend gegenüber, wenn auch der Grad ein schmaler ist. “Germany’s next Topmodel” – ja, “Frauentausch – nein”. “Tati & Foffi” – großes ja, “Popstars” – nein. Wahrscheinlich völlig willkürlich, aber natürlich immer mit dem angemessenen Reflexionsgrad.

    Es kommt da sicher auch auf das Umfeld an, in dem man sich bewegt. Wenn alle Kollegen in Büro kurz vor der Pensionierung stünden, dann wäre wahrscheinlich das “Traumschiff” das TV-Thema der Mittagspause. Ich denke nicht, daß ich deshalb jemals ZDF-Fan werden könnte.
    Aber ich bin mir sicher, daß ich den “Tatort” oft nur gucke, weil ich mir sicher sein kann, ein paar Leute twittern gerade beim Schauen nebenher drüber oder über ihn wird Montag auf der Arbeit gesprochen.

  3. […] habe schon einmal etwas darüber geschrieben, daß man TV vielleicht nicht in erster Linie, aber sicher zu einem Großteil nicht wegen des […]

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