Über Lesen

  • … und die heiligen drei Zeitleser

    Bei dem Zeittext Maria und Josef in Neukölln, der mir gestern mehrmals in die diversen Timelines gespült worden ist, bekomme ich das kalte Kotzen. Letztes Jahr, als die beiden Journalisten durch Frankfurts Speckgürtel getourt sind, bin ich noch Abonnent dieser Wochenzeitschrift gewesen. Solch eine gefühlige Vorweihnachtsschreibe hat mir wieder vor Augen geführt, warum ich die…


  • Ken Follett, Du hast mein Rentnerdasein zerstört

    Mögliche Titel nach Die Säulen der Erde und Die Tore der Welt: – Die Wände des Sonnensystems – Die Zäune der Galaxis – Die Vollpfosten des Universums Drunter geht’s ja nicht. Ich schlage vor, statt so einer nicht nur historisch aufgeblasenen Fernsehfilmweltpremiere einfach einen Flur Gang runterzuschalten und sich stattdessen mal wieder ein Kriminalkammerspiel wie…

    Ken Follett, Du hast mein Rentnerdasein zerstört

  • überlesungen

    Dieses zum Teil aggressive Lesen ist wesentlich daraus entstanden, daß ich mich halt unglaublich geärgert habe über so Literatur-Lesungen, das Glas Wasser und so, und dieses Raunen, dieses absolut Asexuelle. Das ist ja eine Unverschämtheit der Sprache gegenüber. Manchmal muß man bei Lesungen einfach erstmal mit dem Abräum-Hammer drangehen. Thomas Kling, Das brennende Archiv, Suhrkamp…


  • Alles über meine Butter

    Aber: allen gefiel das, überall kam der neue Egostil gut an, bei der Bild-Zeitung genauso wie bei der Taz. Die Phantasie an die Macht, hatte es eben erst geheißen, jetzt waren die Protagonisten dieser einstigen Aufstandsparolenjugend real an die Macht gekommen, noch in Bonn waren Schröder und Fischer, der Turnschuh-Fischer, der blitzschnell zum Dreireiher- und…


  • die subtilität der massenmedien

    Es schon ein Weilchen her, da lag der Zeitgeistschrift NEON ein Booklet bei, welches eine Liste der besten 100 Songs aller Zeiten enthalten sollte. Das Ding ist mir erst jetzt in die Finger gekommen, weil ich den sich so unerwachsen gebenden Stern-Ableger nicht kaufe. Ist ja auch egal, ich muß meine Unaktualität ja gar nicht…


  • den leo machen

    In Ausgabe Nr. 2/2012 der Zeit Leo, einem “neuen Magazin für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren”, werden mehrere Kinder zu ihrem Verhältnis zu Ordnung befragt. Die beiden unten abgebildeten Interviewopfer sind nicht die einzigen Auskunftgeber, andere artikulieren immerhin so abstruse Worte wie “Spielzeug” oder faseln etwas von einer abwegigen Einrichtung namens “Freizeit”. Aber trotzdem…


  • Gib hier den Titel an

    Das Beste an diesem unsäglichen Brief der Tatortschreiber ist ja, daß sie glauben, durch ihre Arbeit dabei zu “helfen (…), die ideelle und materielle Zukunft einer postindustriellen Bundesrepublik auch international zu sichern.” Da muß man dann auch gar nicht mehr viel zu sagen. Nicht, weil der Beitrag auf seine Weise kaum konstruktiver ist als der…