Die Springerin

Seit gerade einem Monat ist die Freischreiber-Kampagne Jedes Wort ist’s wert draußen. Der Berufsverband freier Journalistinnen “foppt” damit die Verleger und ihre Bemühungen, in Zeiten von Fake-News und Abo-Rückgängen das Image von Zeitungen allgemein zu verbessern: Jedes Wort wert.

Die Werbung wird einfach mit ähnlichen Motiven gekapert – was ganz gut funktioniert hat, weil die Verleger zwar per Print, auf Plakaten, im Kino und vereinzelt sogar online geschaltet haben, aber Social Media außen vor geblieben ist.

Apropos Werbung: hier mein Lieblingsmotiv der freigeschriebenen Kaperkampagne gegen miese Bezahlung. Silke Burmester ist sich zu fein für Werbung.

Nun ist Burmester seit einigen Tagen wohl keine “freie Journalistin” mehr, wie vermeldet wird heuert die ehemalige Medienkolumnistin der TAZ ausgerechnet bei Axel Springer an. (Allerdings nicht festangestellt, s.u.) Der Umstand, daß sie die redaktionelle Verantwortung der dort erscheinenden Zeitschrift DIE DAME übernimmt, ist ihr immerhin eine sich recht windende Erklärung in eigener Sache wert.

Aber für mich entscheidend ist die Möglichkeit, eine Situation – zumindest temporär – verlassen zu können, die zusehends perspektivlos wird.

Ach ja, das liebe Geld. Silke Burmester ist sich nicht zu fein für Springer. Anscheinend zahlen die besser als die Werbebranche.

Update 14:26

Die Klarstellung hier kam als Antwort. Danke dafür.

10 responses to “Die Springerin

  1. Daß @SilkeBurmester eher Banken ausrauben würde, als “was mit Werbung” zu machen, habe ich schon verstanden. Wenn @axelspringer wegfällt, braucht man eben ein neues Feindbild.

  2. Silke Burmester bleibt dem Journalismus erhalten. Das finden wir großartig. Das schrieb @SilkeBurmester im Oktober.

  3. Ich bin mir nicht zu “fein” für die Werbung, sie entspricht nur nicht dem eigentlichen Tätigkeitsfeld einer Journalistin. Weil es aber manchmal nicht anders geht, habe ich auch PR gemacht. Auch bleibe ich freie Journalistin. Mein Vertrag bei Springer ist ein Werkvertrag.

  4. Das führt jetzt vlt weg, aber wie seht ihr das? Werbung ist doch strenggenommen viel ehrlicher als PR weil sie nicht vorgibt etwas anderes zu sein. W: Snickers ist toll. PR: er aß ein Snickers. Finde ich als Journalistin. Ob mans will oder nicht, aber sie ist trennschärfer 1/2

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