Die Diskussion um Native Content hat dazu geführt, dass sich auch große Redaktionen mit der Frage beschäftigen müssen, ob es neben dem Journalismus etwas geben darf, was Journalismus nur imitiert. Viele große internationale Medien haben schon eine Antwort gegeben und Einheiten für Native Advertising aufgebaut. Ich denke, dass wir das langfristig auch tun müssen. Die Kollegen bei ze.tt, unserem Angebot für jüngere Leser, erarbeiten gerade, wie man mit derlei bezahlten Inhalten umgehen soll. Wir bei Zeit Online trauen uns das im Moment noch nicht, zumindest nicht im gleichen Umfang. ze.tt ist für uns ein Test.
Inwieweit das mit Wegners – zugegebenermaßen auf zeit.de bezogene – Behauptung: “Bei uns ist nicht der Katzen-Content erfolgreich, es sind unsere langen, eigenständigen Geschichten” in Einklang zu bringen ist, soll jeder selbst entscheiden. Hier nur eine kleine Entscheidungshilfe:
- Diese Journalismusimitation von einem Artikel lesen:
McDonald’s versucht’s in Grün und scheitert › ze.tt - Den Text noch einmal lesen, dabei aber folgende Wörter ersetzen:
McDonald’s, FastFood-Konzern -> Zeit/Zeit
grün, bio, gesunde Ernährung -> Journalismus - Hundertmal den Satz twittern:
“Youthwashing ist das neue Greenwashing.”
Zur ergänzenden Lektüre empfohlen: Thomas Strerath über die Content-Lüge. Wie sich das für Werber gehört mit einer reißerisch zugespitzten Headline, aber auch einigen Bedenkenswertsachen in der Bodycopy.
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